Gemeinschaftsbildung durch Konflikte!

'Restorative Circles' als gewaltfreie Konfliktbearbeitung

Inhalt

Aktivierungsspiel

Wie geht’s uns in Konflikten, welche Bedürfnisse haben wir in Konflikten?

  • 5 Min. individuelles Überlegen und Festhalten
  • Austausch:
    • Besinnung, Ruhe
    • ernst genommen werden
    • Bereitschaft des/der Anderen sich mit meinem Anliegen auseinanderzusetzen/sich dem anzunehmen
    • Unterstützung/mit unbeteiligten Menschen den Konflikt teilen
    • Reflexion der eigenen Position in dem Konflikt
    • Wut zeigen/Dampf ablassen können und Verständnis/Akzeptanz dafür durch den/der Anderen → Authentizität
    • Bereitschaft zur Kommunikation
    • verbalisieren/deutlich machen des Konflikts
    • Respekt vor dem eigenen Konflikterleben → wann entsteht/ ist etwas für mich ein Konflikt (individuelles Empfinden)
    • Ziel ist das gemeinsame Wohlfühlen
    • gelten lassen verschiedener (Lebens)Ansätze nebeneinander
    • Gleichberechtigung
    • Kontinuität/Stabilität von grundlegenden Rahmenbedingungen

2 Typen von Gerechtigkeitssystemen

restorative Justice (a)

vs.

retributive Justice (b)

  • a) was die Menschen wieder aufrichtet
  • b) Tribunal, das Urteile fällt
  • Bewertung von Verhalten
    • a) Identifikation unerfüllter Bedürfnisse
    • b) Identifikation des Falschen/Schuldigen
  • Fokus der Reaktion
    • a) Wiederherstellung von Harmonie zw. Beteiligten
    • b) Einwirkung auf das Verhalten, sodass es sich verändert, eliminiert wird (Erzwungene Umerziehung) → innere Haltung muss sich nicht ändern
  • Soziale Konsequenz
    • a) Balance wiedererhalten
    • b) Kontrolle behalten
  • Bsp. für a) Täter-Opfer-Ausgleich, Mediation

Übung: „Ich bin mir sicher, du hattest gute Gründe…

… so zu handeln. Kann es sein, dass du das Bedürfnis hattest …

  • Ziel: Bedürfnisse des Anderen erkennen
  • Frage: Liegt jedem Verhalten ein Bedürfnis zu Grunde?
    Nach M. B. Rosenberg
    Was passiert, wenn ein Konflikt aufkommt?
    Innerhalb des Systems gibt es einen Startpunkt für Restorative Circles, der von einer Person initiiert wird
    ein von der initiierenden Person nicht ausgewählter Facilitator (können auch mehrere sein) setzen sich zusammen, finden heraus, was gerade los ist (was ist passiert, was will die Person → Person soll das Gefühl haben, gehört und verstanden worden zu sein) + eine konkrete Handlung identifizieren, die dazu führt, dass man einen Zugang zu dem Konflikt findet
    mit der anderen Konfliktpartei sprechen (kann die andere Person mit der Handlung etwas anfangen?)
    Einladung aller Beteiligten + Unterstützung für Facilitator
    = 3-4 Vorkreise
    Hauptkreis
    wie geht es den Betroffenen
    wie wird das Gesagte vom Gegenüber verstanden
    welche Verletzungen sind entstanden

warum haben Menschen so gehandelt, wie sie gehandelt haben , welche Bedürfnisse stecken dahinter
Entstehung eines gemeinsamen Verständnisses des Konflikts

überprüfbare Vereinbarungen, Kompromisse treffen
Postcircle
Überprüfung, ob der Handlungsplan aus dem Hauptcircle stimmig war
wenn ja: Feiern
wenn nein: wieder Hauptcircle

Beteiligte müssen nicht geschult sein in gewaltfreie Kommunikation (vier Schritte: Beobachtung, Gefühl, Bedürfnis, Bitte)

Übung: der Dialogsituation (zu Dritt)

Auswertungsrunde

(wie ging es mir währende des Workshops + sind Bedürfnisse mit Restorative Circles erfüllbar)

  • Bereitschaft von Konflikt zu lösen, muss bei bei beiden Parteien vorhanden sein
  • bei den Übungen fiel es mir schwer, mich darauf einzulassen, die benötigte Ernsthaftigkeit aufzubringen
  • schwer vorstellbar, das Konzept in der Praxis konkret anzuwenden (als Mediator zu wirken), aber es hilft bestimmt gut Konflikte zu lösen
  • vielleicht auch schwierig bei Personen, denen es schwer fällt Empathie zu empfinden
  • sinnvolle Bereicherung zu anderen Methoden (aktives Zuhören etc.)
  • ich konnte mich gut einfühlen in eine mir angetragene Rolle und fand es gut, dass ich dann jemanden zum Reden hatte. Vielleicht kommt es mit der Polizei zu * * * Konflikten, weil man mit Polizisten nicht reden will
  • wichtig dass man den Menschen hinter dem (Polizei-)System sieht und dann mit dem Menschen spricht
  • Frage, für welche Situationen in der Praxis Restorative Circles anwendbar sind
  • trägt nicht immer zu einer Konfliktlösung sondern vielmehr zur Klärung bei
  • gut zur eigenen Konliktbe- und -verarbeitung bei, aber Schmerz, Enttäuschung müssen dadurch nicht unbedingt weg sein
  • wenn ich die Beweggründe des Anderen gehört und verstanden hab, kann ich dann noch wütend sein oder unterdrücke ich das dann?
  • ich wills gern mal ausprobieren
  • ich sehe Restorative Circles als Lernfeld
  • Restorative Circles als Rahmen für gewaltfreie Kommunikation, weil ich es mich sonst manchmal nicht traue

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