Agenda: „Tagesordnung“, hier: eine festgelegte Struktur
antagonistisch: im Widerspruch zu etwas stehend, gegnerisch
Avantgardepolitik: Politik (Bewegung), die vorprescht und dabei vergisst, die Meisten mitzunehmen bzw. gar nicht mitnehmen will, die sich einen Führungsanspruch anmaßt
Burnout: “ausbrennen”, Zustand massiver körperlicher und emotionaler Erschöpfung, reduzierter Leistungsfähigkeit in Folge von Überanstrengung und Überlastung
Defizite: Mangel, “Fehler”
dissent!: erstmals in der Vorbereitung der Gegenaktivitäten zum G8-Gipfel 2005 in Gleneagels als Werkzeug zur Koordinierung des radikalen Widerstands in Erscheinung getretene Vernetzung. Seitdem sind eigenständige dissent!-Strukturen in verschiedenen Ländern entstanden – mal zeitlich begrenzt wie zum G8-Gipfel in Heiligendamm, mal dauerhaft angelegt. dissent!-Netzwerke haben kein zentrales Büro, keine Sprecher_innen, keine Mitgliederlisten. Sie sind ein Mittel zur Kommunikation und Koordination zwischen lokalen Gruppen und Arbeitsgruppen innerhalb des autonomen, linksradikalen und anarchistischen Widerstands.
elitär: auf der Zugehörigkeit zu einer (selbsternannten) Elite begründet, ausgrenzend.
emanzipatorisch: aus Abhängigkeiten befreiend, Unterdrückungsverhältnisse überwindend
Event- und Kampagnenpolitik: Oft relativ kurzfristig angelegte, ab Ende der 80er und vor allem in den 90ern in autonomen Zusammenhängen populär gewordene Politikansätze, welche die Beeinflussung eines einzelnen Themas oder Ereignisses zum zentralen Aktionsfeld machen, statt eine langfristige gesellschaftliche Perspektive zu entwickeln.
Habitus: Äußere Erscheinung, Haltung
Heteronormativität: gesellschaftlichliche Norm, die davon ausgeht, dass es eben nur zwei Geschlechter gibt, und zwar auf allen Ebenen: biologisch, identitär, sozial, sexuell, im gesellschaftlichen Verhalten, etc. außerdem sind alle heterosexuell
imperatives Mandat: eine delegierte Person, die für eine Gruppe an einem Plenum/Treffen teilnimmt kann dort Gruppenpositionen reintragen (und Fragestellungen zurück an die Gruppe geben), allerdings nicht Entscheidungen für die Gruppe treffen, ohne dass diese vorher einen Konsens erarbeitet hat
informell: in diesem Kontext: nicht offengelegt, nicht (unbedingt) so gedacht, ohne dass dies gemeinsam so gewollt ist
institutionalisiert: in eine (gesellschaftlich anerkannte) feste, starre Form bringen
intervenieren: sich einmischen, einem prozess beitreten, eingreifen
Katalysator: in diesem Zusammenhang: Beschleuniger
klandestin: nicht offen, heimlich
Konditionierung: das ausbilden, „antrainieren“ bestimmter (automatisierter) Reaktionen auf Reize
korrumpieren: „verderben“, „bestechen“
klandestin: nicht offen, heimlich
marginalisiert: ins Abseits, an den Rand schieben
Open Space: in einem Open Space sollen alle Teilnehmer_innen beliebige Themen einbringen und in beliebigen, sich verändernden Konstellationen diskutieren können. Dafür werden in einer Eröffnungsrunde zunächst Themen gesammelt und dann in Kleingruppen in verschiedenen Räumen oder in verschiedenen Ecken des selben Raums diskutiert, wobei die Teilnehmer_innen gemäß des “Gesetzes der zwei Füße” nur solange in einer Gruppe verweilen, wie sie es für sinnvoll erachten und jederzeit zu einer anderen Gruppe wechseln können, um dort in die Diskussion einzusteigen.
pathologisieren: ein Problem aus einer psychologischen/medizinischen Sicht beschreiben, es als „krank“ ansehen
Peripherie: Randbereich, Umgebung
Reproduktion: zur Wiederherstellung der gesellschaftlichen und individuellen Arbeitskraft notwendige Arbeit, z.B. Hausarbeit, Aufziehen von Kindern, Pflege von Angehörigen und Freund_innen etc.)
Ressentiments: Abneigung, Stimmungsmache, die auf Vorurteilen o.ä. (unbewusstem) basiert
strukturelle Gewalt: Nicht durch unmittelbare physische oder psychiche Zwangseinwirkung sondern durch gesellschaftliche, soziale oder organisatorische Strukturen ausgeübte Gewalt, die das Individuum an Selbstentfaltung und Emanzipation hindert
Trauma: hier: seelischer Schock, starke seelische Verwundung oder Erschütterung durch Ereignisse, welche die Belastungsgrenze des Individuums übersteigen, deshalb nicht verarbeitet
werden können und dann eine Vielzahl psychischer Beeinträchtigungen nach sich ziehen
World Cafe: Diskussionsprinzip, bei dem sich eine große Gruppe zu Beginn in mehre kleine aufteilt. Diese sitzen dann an verschiedenen Tischen, an denen unterschiedliche Fragestellungen bearbeitet werden. Die jeweiligen Zwischenstände, bzw. Ergebnisse werden auf die Tische geschrieben. Nach einer gewissen Zeit tauschen alle (nach Wunsch) die Plätze, um sich in neuen Konstellationen auszutauschen. So können im besten Fall alle mal mit allen diskutieren, ohne dies in der Grossgruppe tun zu müssen.