Soziale Kämpfe

Soziale Kämpfe

Als Schwierigkeit in sozialen Kämpfen wurde wahrgenommen, dass diese oft reformistisch seien und nur der Verbesserung des „eigenen“ Status dienten.

Beim Agieren in sozialen Kämpfen wurde es für wichtig befunden, nicht in Avantgardepolitik zu verfallen, sondern sich selbst als Teil der Bewegung/sozialen Kämpfe zu verstehen und einen Dialog auf Augenhöhe zu führen. Eigene Infrastruktur sollte unterstützend zur Verfügung gestellt werden. Als schlechte Beispiele wurden in der Diskussion die als übertheoretisch betrachteten Diskurse vieler K-Gruppen und Antideutschen angeführt. Eigene Inhalte selbstbewusst sichtbar zu machen (Transpis, Redebeiträge, Aufrufe, etc.), hierbei aber nicht vereinnahmend zu werden, wurde kontrovers zu verdecktem Agieren (um Abwehrmechanismen zu umgehen) diskutiert.

Kontinuität wurde als wichtiger Faktor in sozialen Kämpfen gewertet, jedoch könne auch Kampagnenpolitik Teil sozialer Kämpfe sein. Wut und Frust der Kämpfenden sollten zur Radikalisierung genutzt werden, unterschiedliche Aktionsformen jedoch auch respektiert werden. Eine Fixierung auf die politische Ebene und Repräsentant_innenpolitik seien zu vermeiden, wichtiger sei es, auf die realen Lebensverhältnisse Bezug zu nehmen.

Kritisch wurde in der Diskussion die eigenen Rolle und der Blick auf soziale Kämpfe/Bewegungen diskutiert. Als Definitionsverständnis wurde festgehalten: „ soziale Kämpfe sind mehr als nur ein Arbeitskampf/Gestaltung des Alltages – Gesellschaftliche Kämpfe = soziale Kämpfe = Kämpfe in der Gesellschaft „ An dieses Definitionsverständnis schloss sich die Frage an, seit wann „wir“ eigentlich keine soziale Bewegung seien, aber auch die danach, welche Kämpfe überhaupt außerhalb von sozialen Kämpfen stattfänden. Es wurde festgehalten, dass „wir eh Teil sozialer Kämpfe, in unseren Lebensrealitäten sein sollten“ und, dass die Unterscheidung in „wir“ und „ ihr“ falsch sei.

Es wurde darauf hingewiesen, dass z.B. Freizis, Antifabewegung, usw. aus sozialen Kämpfen enstanden seien („den Faschismus als Angriff auf „uns“ oder „unsere Strukturen“ → antifaschistische Selbsthilfe organiseren“) und, dass selbst ritualisierte Widerstandshandlungen (z.B. 1. Mai – Berlin) ihre historischen Wurzeln in sozialen Kämpfen hätten.

Glossar:

Avantgardepolitik: Politik (Bewegung), die vorprescht und dabei vergisst, die Meisten mitzunehmen bzw. gar nicht mitnehmen will, die sich einen Führungsanspruch anmaßt