Schwarzfahren in Wien

Um sich in Wien mit den Öffis (mittlerweile privatisiert…) fortzubewegen, benötigt eins entweder einen Einzelfahrschein oder aber ein Semester/Jahresticket, die natürlich nicht umsonst zu haben sind.

Es gibt grundsätzlich – und natürlich rein theoretisch – drei Möglichkeiten, diese Kosten zu umgehen:

  1. Fahren ohne Ausweis: Dies ist die riskanteste Methode. Eins kann die Risiken, kontrolliert zu werden, minimieren: durch aufmerksames Fahren – siehe unten – oder auch durch Schwarzfahrkollektive, die monatlich einen Betrag zur Deckung etwaiger Strafen beisteuern oder Strafen gemeinschaftlich tragen. Oder eins versucht es durch Falschangabe der Adresse bzw. evtl. durch die Angabe der Auslandswohnadresse (angeblich werden Strafen nicht ins Ausland geschickt) oder durch Flucht. Herausreden ist i.d.R. erfolglos. Erfolgreich soll für jene, die eine ausländ. StaatsbürgerInnenschaft haben, das Mitnehmen eines ungestempelten Fahrscheins sein. Bei Kontrolle gibt eins sich dann als ortsunkundigeR TouristIn aus, der/die das Stempeln vergessen hat. Soll funktionieren.
  2. Fälschen des Semester/Jahrestickets: Die Tickets sind auf festeres Papier gedruckt. Mit Bildbearbeitungsprogrammen ist es nicht schwer, die Jahreszahlen zu verändern. Gibt eins das ganze dann in eine Plastikfolie bzw. überklebt eins es, dann wird auch die Verschiedenartigkeit des Materials verdeckt.
  3. enutzung eines Online-Tickets einer/s Freundin/es: Die Tickets gibts auch als Online-Tickets, d.h. nach Eingabe der Daten und Bezahlung wird automatisch ein “Bild” eines Fahrscheins generiert, das dann in Kombination mit dem Studiausweis als Fahrschein gilt. Es ist nun ein leichtes, diesen Ausdruck weiterzugeben (wobei natürlich eine/r zahlen muss und die anagraphischen Daten halbwegs übereinstimmen müssen) und dann bei der Kontrolle zu sagen, eins habe den Studiausweis vergessen. Soll angeblich sehr gut funktionieren.

Ich will nun kurz auf die verschiedenen Beförderungsmöglichkeiten und die Kontrollen, die dort durchgeführt werden, eingehen, um zu zeigen, wie Risiken minimiert werden können. Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Kontrollen:

  • solche von KontrolleurInnen in Uniform (oft kombiniert mit Polizeistreife)
  • solche von KontrolleurInnen in Zivil (ohne Polizei logisch)

Die offiziellen Kontrollen werden i.d.R. auf www.vienna.at → Schwarzkappler angekündigt. Tägliches Nachschauen hilft (Update: dürfte eher ein Fake sein, also besser nicht darauf vertrauen). Zivilkontrollen erfolgen unangekündigt, jedoch sind die Kontrolleure meisst männlich, zwischen 30 und 40 Jahre alt, haben um den Hals ein Band mit dem Wiener-Linien-Ausweis und eine Tasche/Rucksack mit sich.

U-Bahn

Die Abstempelmöglichkeiten sind bei den Ein/Ausgängen, was ein Prolbem ist. Die Kontrollen erfolgen entweder dort und sie richten sich an solche, die die Station verlassen wollen. Bemerkt eins sie rechzeitig, kann immer noch der Rückzug eingeschlagen werden (anderer Ausgang oder nächste U-Bahn). Rolltreppen sind aber zu vermeiden.

Oder sie erfolgen auf den Bahnsteigen, dem ist hoffentlich durch etwas Aufmerksamkeit und taktisches Positionieren zu entgehen (bis die nächste U-Bahn kommt).

Oder aber sie erfolgen in den U-Bahnen, wobei es eigentlich nur in den alten Garnituren (kein Durchgang zwischen den Waggons) ein Problem ist, da eins sonst die ganze U-Bahn-Länge als Ausweichmöglichkeit bis zur nächsten Station hat.

Straßenbahnen und Busse

Die Apstempelmöglichkeiten sind hier in den Fahrzeugen selbst. Es reicht also, einen ungestempelten Fahrschein mit sich zu führen und diesen bei Bedarf zu entwerten.

Nightliner

Die Nachtbusse werden grundsätzlich kontrolliert von eineM BeamtIn, zu späterer Uhrzeit aber nur mehr auf häufig frequentierten Linien. Hier reicht ebenfalls das Mitführen eines ungestempelten Fahrscheins. Ist eins nur wenige Stationen unterwegs, gibt es auch die Möglichkeit, sich an einem Ende des Busses zu positionieren und dann, kurz bevor eins mit dem Herzeigen dran ist, zum anderen Ende zu wechseln. Funktioniert gut bei langen und gut gefüllten Bussen.

Grundsätzlich ist wichtig: Aufmerksamkeit, Meidung der U-Bahnen, ungestempelter Fahrschein, Glück! ;)