03b Commons, Praxis und Perspektiven

Commons, Praxis und Perspektiven

Auf unserer ersten Veranstaltung zu Commons im Februar 2009 ging es um die Entwicklung von Eigentum; die Aneignung / Privatisierung von Commons; die Kämpfe dagegen und die kollektive Wiederaneignung sowie um die Bedeutung von Commons für eine herrschaftsfreie Gesellschaft (www.umsonstladen-k108.de.vu unter: Texte zu unseren Veranstaltungen).
In dieser zweiten Veranstaltung wollen wir praktische Ansätze von Commons-Ökonomie vorstellen und nochmals die Bedeutung von Commons für eine befreite, geldfreie Gesellschaft diskutieren.

Commons: Kapitalismusreform oder Kampf für eine befreite, geld- und herrschaftsfreie Gesellschaft

Der Kapitalismus hat immer wieder eine erstaunliche Fähigkeit aufgewiesen, Kritik am System in eine Reformierung seiner selbst umzuwandeln.
Wenn Kapitalisten, wie Peter Barnes in seinem Buch ‘Kapitalismus 3.0 – Ein Leitfaden zur Wiederaneignung der Gemeinschaftsgüter’ sehr anschaulich diese neu entdeckten ’commons’“ (1) beschreibt; wenn die US-Politologin Elinor Ostrom, die zu Commons und Umweltökonomie / Nachhaltigkeit forscht, im Oktober 2009 den Nobelpreis für Wirtschaft erhält (2, 3); wenn die Heinrich-Böll-Stiftung „in kollektiver Autorenschaft im Rahmen des Interdisziplinären Politischen Salons“ (4) unter Mitwirkung eines Mitglieds aus dem Bundesvorstand der Grünen ein „Manifest ‘Gemeingüter stärken. Jetzt!’“ (2) entwickelt – wie viel hat das dann noch mit einer radikalen Kritik, wie viel mit dem Kapitalismus konformen „Green New Deal“ zu tun?
Aber: Ganz so einfach sollte mensch es sich mit der Kritik nicht machen. 1990 erschien Elinor Ostroms „Buch ‘Governing the Commons …’, in dem sie sich mit Problemen kollektiven Handelns bei knappen natürlichen Ressourcen, die gemeinschaftlich genutzt werden (Allmenden), beschäftigt. Sie kam zu dem Ergebnis, dass für eine angemessene und nachhaltige Bewirtschaftung von lokalen Allmenderessourcen in vielen Fällen eine institutionalisierte lokale Kooperation der Betroffenen sowohl staatlicher Kontrolle als auch Privatisierungen überlegen sei.“ (3) Die Anerkennung der Selbstbestimmung des Allmendekollektivs ist für sie eine der Voraussetzungen, dass Commons funktionieren. (3) Allerdings wird da die rechtliche Anerkennung durch den Staat und damit dessen Anerkennung, nicht aber die faktische Respektierung durch Staat und Kapital gefordert. Die faktische Privatisierung und anschließende Ausbeutung von Commons, z.B. von indigenen Kollektiven, ist auch heute kapitalistische Praxis. Tar Sands, Alberta, Kanada (5), Uran-Abbau auf dem Gebiet der Abboriginies oder die Biopiraterie (6) sind nur wenige aktuelle Beispiele.
Auf jeden Fall stellt sich hier die Frage, wie die Diskussion um Commons geführt werden muss und wie die Praxis aussehen muss, dass damit nicht erneut der Kapitalismus reformiert und in seiner Destruktivität erhalten wird. „’Commons’ haben das Potential für 4 explizit nicht-kapitalistische Elemente …: Planung durch die NutzerInnen und nicht durch den Markt, Anerkennung nicht entfremdeter Arbeit, Herstellung von Gebrauchsgütern und ein nicht individualistisches Eigentumsrecht. Aber es ist notwendig zu berücksichtigen, dass wir auch bei der Diskussion um commons nicht die herrschenden Machtverhältnisse aus den Augen verlieren dürfen.“ (7)

(1)Uli Frank: Commons … wiederentdeckt!, in: * (siehe ganz unten)
(2)Silke Helfrich: Die neue Erzählung des 21. Jahrhunderts, in: * (siehe ganz unten)
(3)http://de.wikipedia.org/wiki/Elinor_Ostrom
(4)Gemeingüter stärken. Jetzt!, l.oy/tdD
(5)Tar Sands: Die dreckigste Form der Ölgewinnung, in: GrünesBlatt, Nr.53, Herbst 2009
(6)BUKO Kampagne gegen Biopiraterie, www.biopiraterie.de
(7)Brigitte Kratzwald, Blog Beitrag unter: www.keimform.de/2010/01/02/commons-stra...

Die Linien der Commons-Ökonomie

Bill Gates und Microsoft stehen für einen neuen Schub der Privatisierung geistigen Eigentums. Die Kritik daran hat in den letzten 20 Jahren dem Begriff Commons eine klare Renaissance verschafft. Als Verbindendes von den verschiedenen Projekten Freier Software (GNU, Linux, Firefox, Thunderbird, …) und freier Inhalte (Wikipedia, creative commons, …) wurde die Peer-Ökonomie entwickelt. Auch die aktuellen Versuche aus dieser Scene Commons aus dem virtuellen Raum in den realen Raum zu übertragen sind sehr von Technik-begeisterung geprägt.
Die zweite Linie ist D.I.Y., do it yourself. Die Ursprünge, dies als politisch-gesell-schaftliche Bewegung zu verstehen, gehen auf Mitte der 60er Jahre zurück. Im Rahmen z.B. des Frühsozialismus, der Kommunebewegung des 19. Jahrhunderts oder der Lebensreformbewegung des frühen 20. Jahrhunderts gab es bereits weit früher ähnlich Ansätze. Alle basieren sie, im Gegensatz zum high-technology-Ansatz der Computer Freaks, eher auf low-technology oder angepasster Technologie.
Die Lebensreformbewegung ist ein gutes Beispiel dafür, dass das Prinzip Com-mons nicht notwendig emanzipatorisch ist. Viele Lebensreformer_innen liefen mit fliegenden Fahnen zum Nationalsozialismus über.
Die dritte Linie arbeitet eher historisch, geht tief in die Vergangenheit zurück. Sie beschäftigt sich mit Urkommunismus (1), matriarchalen Kulturen (Göttner-Abendroth, Gimbutas u.a.) oder mit mittel-alterlichen Formen der Commons (2). Wenn Kurt Derungs (3) unkommentiert auch Arbeiten von Historikern aus dem NS wieder veröffentlicht, so ist das einerseits Ausdruck davon, dass die Existenz matriarchaler Kulturen in der Geschichtswissenschaft nie so sehr anerkannt war, wie während des NS, andererseits Ausdruck einer unkritischen, unreflektierten Haltung gegenüber Rassismen in der Matriarchatsforschung.
Auch wenn er den Begriff Commons nicht nutzt, ist der Anarcho-Kommunismus Kropotkins (4) auf Commons-Ideen aufgebaut. Mehr oder weniger ausgeprägt, teils von autoritären Vorstellungen ausgebremst, findet sich der emanzipatorische Gehalt der Commons bei den sozialistischen und kommunistischen Autor_innen.

(1)www.urkommunismus.de – ist sehr lesenswert
(2)Iwan Illich: Vom Recht auf Gemeinheit
(3)Kurt Derungs: Keltische Frauen und Göttinnen – Matriarchale Spuren bei Kelten, Pikten und Schotten
(4)Peter Kropotkin: Die Eroberung des Brotes

Commons in der Virtuellen Welt

Über die qualitativen Vorteile von Open Source gegenüber propietären Produkten, nicht nur von Microsoft, ist bereits reichlich, oft eher euphorisch geschrieben worden. Deshalb reicht an dieser Stelle ein kurzer Blick auf Beispiele für die Ambivalenz solcher Produkte unter kapitalistischen Bedingungen.
Firefox ist ein wichtiger Teil freier Software. Google sponsort den Mozilla Firefox Browser massiv. Ein Ergebnis davon ist, dass Google dort als Standardsuch-maschine eingestellt ist. Firefox bezieht bei jedem Start von Google außerdem eine Liste gefährlicher Internetseiten. Firefox kann deshalb vor Phising und anderen Attacken warnen. Eine gute Sache, würde damit nicht seit Version 3.4. eine ein-deutige Kennung an Google übermittelt. Damit ist nicht nur die Anonymität futsch.(1)
Wikipedia als Projekt freien Wissens ist ein anderes Aushängeschild. Es ist schon erstaunlich, dass zu nahezu jedem Thema etwas, meist mit guten Querverweisen, zu finden ist. Nervig sind aber auf jeden Fall der Wikipedia prägende bürgerliche Begriff von Objektivität und die hierarchischen Kontrollinstanzen.

(1)Details siehe http://forum.golem.de/read.php?27561,1561696,1561702)

Pool Ökonomie als Beispiel für Peer Ökonomie

NutziGems sind nahezu idealtypische Beispiele für die Anwendung des Prinzips Commons. Recourcen (Dinge und Fähigkeiten) der Aktiven werden von privaten Gütern zu Commons Gütern, die allen Aktiven zur Verfügung stehen umgewandelt. Die zentrale Qualität der NutziGem liegt dabei darin, dass anders als bei Tausch-ringen, kein Tausch und keine Verrechnung stattfindet – Gruppensolidarität statt Gegenleistung.
Die Grundidee der NutziGem wurde bereits in der Alternativbewegung der 70er entwickelt. Ein Mitglied von Bremen Tauscht erzählte auf einem Bremer NutziGem Treffen, dass er um 1980 herum in Berlin Teil einer gut funktionierenden, knapp 100 Menschen umfassenden NutziGem artigen Gruppe war. Die heutige Praxis und Verbreitung der Idee basiert aber auf der Idee der Peerökonomie und hat mit whopools.net dementsprechend auch eine entwickelte Software-Ebene. (1)

(1)www.umsonstladen-k108.de.vu Texte zu unseren Veranstaltungen: NutziGems – Nutzungsgemeinschaften

Tangible Bits, berührbare Bits, high-technology-Commons

Tangible Bits setzen „auf die Kombination von Freiem Design“, Christian Siefkes verbesserte sich im Blog auf „Freie Baupläne / Konstruktionsbeschreibungen“ „mit dezentralen, idealerweise als Commons gestalteten Produktionsstätten und Materialsammlungen. Das Gegenstück zur Softwareinstallation könnte etwa so aussehen: Ich entdecke bei einer Freundin ein Objekt, das ich in gleicher oder ähnlicher Form auch gebrauchen könnte – sei es ihr Bücherregal, ihr Essgeschirr oder ihr MP3-Player. Ich frage sie nach dem Namen des Objekts und gebe diesen auf der TBit-Website oder in einer auf meinem Rechner installierten Verzeichnis-Software ein. Daraufhin erhalte ich detaillierte Baupläne und Prozessbeschreibun-gen, die verraten, welche Eigenschaften das gewünschte Objekt hat, aus welchen Materialien und Komponenten es besteht, wie man es herstellen, verwenden und im Bedarfsfall reparieren kann.
Die Prozessbeschreibungen enthalten zudem eine Auflistung der Maschinen und Werkzeuge, die nötig sind, um das Objekt herzustellen. Damit muss ich mich kaum beschäftigen, denn das tut mein Computer: es spuckt mir zum Beispiel eine Liste der Produktionsstätten in meiner Nachbarschaft aus, die über die nötige Ausstattung verfügen. Ich suche mir, etwa anhand von Preis, Sympathie und räumlicher Nähe jene aus, die mir geeignet erscheinen. Dort kann ich mir mein Wunschobjekt anfertigen lassen (oder ich schicke per Internet eine Bestellung ab und erhalte es einige Tage später per Post).“ (2)
Commons wird hier im Wesentlichen auf die Vorteile bei der freien Entwicklung der Produktionspläne reduziert. Der Zugriff auf die Dinge ist also nicht nur vom Insiderwissen um die Produktionsstätten und dem Zugang zu PC und Internet sondern auch ganz Kapitalismus konform vom verfügbaren Geld abhängig. Der Kapitalismus produziert in den Metropolen Vereinzelung und verkauft diese als Individualität, die über den Konsum von Waren realisiert wird. Da die Produktion nicht mehr in Serie erfolgt, ermöglicht diese Produktionsform sogar eine Steigerung der pervertierten, kapitalistischen Form von Individualität.
In mehreren Dutzend Fab Labs auf fast allen Kontinenten ist die oben beschriebene Utopie umgesetzt. „Fab Labs sind offene Werkstätten, die über ein reichhaltiges Sortiment an additiven und v.a. subtraktiven … Produktionsmaschinen verfügen, die sie öffentlich zugänglich machen.“ (2) Auf der englischen Homepage lesen wir: Ein Fab Lab bedarf ungefähr 50 Tausend Dollar für Ausstattung und Materialien, die heute dafür benutzt werden können, dass zu tun, was für zukünftige persönliche Unternehmen möglich sein wird. Fab Labs stellen einen breiten Zugang zu modernen Hilfsmitteln für Erfindungen bereit. (3) Die Ambivalenz der Fab Labs wird deutlich an den Aktivitäten in den Fab Labs. Sie reichen, so die Homepage, von technologischer Ermächtigung (Empowerment) über Peer-Ökono­mie basierten technologischem Training und lokalen Problemlösungen bis zur Ent­wicklung hoch-technologischer Unternehmen und Grundlagen Forschung. (3)
Ziel von Tangible Bit, einem Projekt des isländischen Anarchisten Smarí McCarthy, der das dortige Fab Lab mit aufgebaut hat, und von Teilen der Fab-Lab-Community ist es, die Besitzverhältnisse bei den Werkzeugen zu überwinden und ein Netzwerk Freier Produktionsstätten zu entwickeln. So könnten weitere Werkstätten aufgebaut werden, ohne die benötigte Ausstattung kaufen zu müssen und die Community könnte die Werkzeuge entsprechend ihrer Bedürfnisse weiterentwickeln. (2) „Spätestens hier wird es immens politisch.“ (2) An dieser Stelle diskutiert Christian Siefkes auch die Widersprüche, die mit dem Aufbau umsonstökonomischer Strukturen in kapitalistischen Gesellschaften bestehen.

(1)http://www.keimform.de/2009/12/02/beruehrbare-bits/
(2)Christian Siefkes: Von kopierbaren Dingen, offenen Produktionsstätten und berührbaren Bits, in: * (siehe ganz unten)
(3)http://fab.cba.mit.edu/about/faq/

D.I.Y.


Die Freischrauber_innen in der Friese sind ein Beispiel für ein zur Zeit gut funktionierendes selbstorganisiertes Fahrrad-Selbsthilfe Kollektiv in Bremen.
Die Bedeutung von z.B. Selbsthilfewerkstätten oder Umsonstläden liegt für mich – hier in den kapitalistischen Metropolen – vor allem in der Verbreitung der Erfahrung, dass Selbstorganisation bestens funktionieren kann, dass gegen-seitige Hilfe praktiziert wird, von herrschaftsarmer Kommunikation und dass mensch sich darüber ein Stück weit von finanziellen Abhängigkeiten befreien kann. „Wer noch nicht erlebt hat, dass Selbstorganisation und Selbstregulation eigentlich meistens prima funktionieren, wird Schwierigkeiten mit diesen Konzepten haben und des-wegen ihr Funktionieren auch selten beobachten können.“ (1) Alles das sind aber wichtige Erfahrungen für die subjektive Bereitschaft zu radikaler Gesellschafts-veränderung.
Für Projekte im Trikont hat das Organisieren der materiellen Lebensmöglichkeiten eine weit größere Bedeutung.


(1)Benni Bärmann: Commons als strategische Perspektive für soziale Bewe-gungen, in: * (siehe ganz unten)

Historische Reflektion

Der Kapitalismus versteht es immer wieder sich als natürliche Ordnung, als alter-nativlos (1) oder gar als Ende der Geschichte (2) darzustellen. Es war schon immer so…
Wer sich mit kritischer Geschichtsschreibung beschäftigt, weiß dass dieses ‘schon immer so’ nicht stimmt. Es hat Gesellschaften gegeben, die weder Armee, Polizei noch Gefängnis kannten, die auch keinen Begriff von individuellen Besitz hatten. Es hat zu vielen Zeiten Versuche gegeben, Widerstand und praktische Alternativen auf Basis von Gemeineigentum gegen die Aneignung von Commons durch die jewei-ligen Herrschenden zu setzen.
Alle diese Gesellschaften, ebenso wie die Gruppen und Aktionen sind in ihrem jeweiligen historischen Kontext zu sehen und finden darin – wie auch wir heute – ihre Begrenzungen. Es geht also nicht darum diese zu idealisieren, sondern sie auf das in ihnen enthaltene, historisch nicht abgegoltene (3) hin zu untersuchen. Dazu gehören ganz sicher auch die Commons, allerdings nicht als kostenlos von Kapita-list_innen in der Produktion zu Extraprofiten zu verwertendes, sondern als ökono-mische Grundlage einer herrschaftsfreien Gesellschaftsutopie.

(1)Maggy Thatcher formulierte es so: There is no alternative!“, das Tina-Syndrom gewann seine Popularität in Downing Street 10!
(2)Francis Fukuyama: The end of history and the last man, 1992
(3)Ernst Bloch: Das Prinzip Hoffnung

Commons und die Utopie einer herrschaftsfreien Gesellschaft

Jede_r hat das Recht auf ein gutes Leben. Der Kapitalismus ist strukturell nicht in der Lage ein gutes Leben für alle zu ermöglichen. Da er auf dem Zwang zu Wachstum und auf Ausbeutung basiert, zerstört er letztlich sogar die Grundlagen menschlichen Lebens. Daraus resultiert die objektive Notwendigkeit, diese Verhält-nisse zu überwinden. Es gilt also „die Bedürfnisse über die Leistungen zu stellen und vor allem anderen das Recht auf Leben anzuerkennen.“ (1) In einer Bedürfnis-Ökonomie ist Geld kontraproduktiv, da es einen Ausschlusscharakter hat. Die Produktion muss also von der kapitalistischen Warenform gelöst werden. Nicht mehr Waren sondern Gebrauchsgüter werden hergestellt werden und die Trennung von Produktion und Reproduktion muss aufgehoben werden. Commons erfüllen diese Anforderungen, „liegen damit quer zur Ware.“ (2)

Kropotkin hat bereits erkannt, dass das massive Auswirkungen auf die globalen Ströme von Dingen – und zu ergänzen ist von Energie, Arbeitskraft und traditio-nellem Wissen – hat, da die globale Ausbeutung nicht mehr funktioniert (3). In dieser Frage bedarf es auch bei Commons zusätzlicher Vereinbarungen. Es ist durchaus vorstellbar, dass Gruppen auf Commonsbasis arbeiten, sich aufgrund von Privilegien (Zugang z.B. zu Wissen) Gemeineigentum schaffen, dass eine substantielle Gleichheit der Menschen untergräbt.
Für die Aufhebung patriarchaler Rollenmuster bietet der Fakt, dass bei Commons „sich Produktion und Reproduktion schwer von einander trennen lassen, ihre Herstellung … gleichzeitig ihrer Erhaltung“ (2) dient, bessere Voraussetzungen, aber auch nicht mehr. Rassismen werden vom Kapitalismus bewusst genutzt, um Herrschaft zu stabilisieren. Rassismen verschwinden leider aber ebenso wenig automatisch mit dem Kapitalismus.

„Commons bieten die Potenz, die Ware als bestimmende soziale Form der Re- / Produktion der gesellschaftlichen Lebensbedingungen abzulösen“, und wie „früher allgemeine Grundlage der Lebenstätigkeit der Menschen“ (2) zu werden. Sie Lösen aber lange nicht alle Fragen.

(1)Peter Kropotkin: Die Eroberung des Brotes, S. 193
(2)Stefan Meretz: Commons in einer Gütersystematik, in: *
(3)Peter Kropotkin: Die Eroberung des Brotes, S. 90

  • : in „Contraste – Monatszeitung für Selbstorganisation“, Dez.2009, siehe auch www.keimform.de/tag/contraste/

    Text unter Creative Commons, Hinweis auf Quelle: www.umsonstladen-k108.de.vu


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