foodcoop-anja-deutsch

foodcoop

Heute ist Foodcoop-Tag.
Das heisst, wir müssen heute ein paar Srassen weiter fahren, in das Haus, wo unsere Bestellungen hingeliefert werden, und die angelieferten Sachen in den Keller tragen. Das ist um 10.00 Uhr morgens.
Danach kommen die „Kellerkinder“ und sortieren alles in die Kisten der verschiedenen bestellenden Gruppen. Auch unsere WG ha eine Kiste, mit nem Namensschild drauf.
Die sollten wir dann am selben Tag abends theoretisch abholen.
Praktisch haben wir mal wieder nix bestellt, weil kein Geld aufm Foodcoop-Konto war. Daher eheute nur Essen für die Andern schleppen, denn gemacht werden muss es ja trotzdem. Dumm gelaufen.

Aber ist ja auch nur alle 2 Wochen, und unsere WG, das sind ja auch einige Leute. Immer zwei sollten hin. Neben uns und den „Kellerkindern“ gibt es noch andere Organisationsgruppen, zB welche, die die Bestellungen koordinieren, die Finanzen regeln, usw. Erleichtern tut das alles die selbstgeschriebene Foodcoop-Bestellsoftware.

Heute sind wir viel zu spät dran. Wir sollten noch so Listen aus der Bestellsoftware ausdrucken, und wir verstehen irgendwie nicht, welche Liste wir drucken müssen. Ohne diese Listen können die „Kellerkinder“ nicht sortieren, denn da steht drauf, wer was bekommt.
Als wir endlich ankommen, haben die lieben Sortiergruppenmenschen schon fast alles selbst in den Keller gebracht. Wir entschuldigen uns und helfen die restlichen Kisten mit Obst, Gemüse, Brot, Kartoffeln, Soyamilche, … runterzutragen. Dann srellt sich raus, dass wir mit den Listen doch was falsch gemacht haben und so fehlt ein Teil, der das Sortieren sehr erleichtert hätte. Aber die sympathischen „Kellerkinder“ lachen nur darüber und meinen, das geht schon.

Die Arbeit ist schnell gemacht und wir verabschieden uns von den netten KollegInnen. Gucken uns derweil noch den beeindruckenden Innenhof des selbstverwalteten Hausprojektes an, das uns den Kellerraum gibt. Da haben sie auf einer winzigen Fläche eine Tanzbar mit mehreren Hochebenen aus Holz zum drauf tanzen und chillen zwischen die Häuserwände gebaut, und so richtig viel Platz geschffen. Am beeindruckendsten ist das DJ-Pult auf der ersten Hochebene oben, das freischwebend auf ca 5m Höhe an der Wand befestigt hängt.

Diese frei ausgelebt Kreativität und Solidarität ist das, was Selbstorganisation so reizvoll macht, selbst wenn nicht immer alles klappt. Wir wissen, wofür wirs machen! Was die Foodcoop betrifft: Für bezahlbares Bio-Essen und dafür, dass weniger Geld an unnötigen Stellen versickert. Lieber den Produzenten unterstützen, als den Supermarkt, das marketing und die Verpackung.
Unsere Foodcoop bestellt leider noch recht viel beim Großhandel und noch nicht so viel bei kleinen Bauern aus der Umgebung. Ein guter Anfang ist gemacht, aber es gibt noch viel zu verbessern.

Erstmal die interne Kommunikation, grinse ich in mich hinein, als wir nach Hause kommen und unser Mitbewohner uns eröffnet, dass wir eine Liste vergessen haben. Also nochmal los, Mist!
… Er erbarmt sich, und bringt sie hin ….