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pop ed und skillsharing

hier ein paar Argumente, warum Bildungsnetzwerke in Form von „Ressourcenpools“ eine innovative Struktur für politische Bildung geben können.

Kapitalismus verursacht Monopolisierung und eine künstliche Verknappung von Ressourcen (Dinge & Fähigkeiten/Wissen) um an deren Zugänglichmachung Geld zu verdienen.

Bildungs- oder Lernnetzwerke in Form von „Ressourcenpools“ oder „Solidargemeinschaften“ wirken dem entegen, indem sie bereits vorhandene Ressourcen kostenfrei zugänglich machen. Egal wie arm die Leute sind, „haben“ sie als Kollektiv mehr Verfügung über Ressourcen als vorher.

Deswegen sehe ich Bildungsnetzwerke als eine kapitalismuskritische Struktur. Aber Achtung, sie sind kein „Allheilmittel“: deren Inhalte und Methoden können durchaus wieder Kapitalismus fördernd sein …das sind dann wieder „Kämpfe“ auf anderer Ebene. Diese Struktur scheint mir allerdings ein sinnvolles Puzzlestück einer gelebten kapitalismuskritischen Alternative zu sein.

Popular Education – Konkret
(Ein Ergebnis eines Popular Education Netzwerk Gründungstreffens im Rahmen der Tagung „Bildung in Bewegung“ Januar 2008)

Allgemein folgende Ziele:
Selbsterkenntnis (Situation verstehen können)– Selbstbewusstsein (Situation ausdrücken können) – Selbstermächtigung (Situation ändern können)

Bildung soll Menschen Handlungsoptionen eröffnen. Emanzipatorische Strukturen schließen Menschen prinzipiell ein anstatt sie auszuschließen.

Ansprüche/kritereien an emanzipatorische Bildungsveranstaltungen:

  • Freiwilligkeit

*alle werden einbezogen (Partizipation)

*am Alltag ansetzen, Anwendbarkeit im Alltag

*methodische Vielfalt und Flexibilität (an Situation anpassen), zb aus Erlebnis- und Spielpädagogik

*gemeinsame Auswertung der Methode nach deren Ausführung

*für alle sichtbar, verständlich und übersichtlich mitschreiben (Visualisierung)

*prinzipielle Gleichberechtigung, Achtung und Respekt, Wertschätzung z.B.durch Zeit und Geduld

*Wissen kommt nicht von einzelnen ExpertInnen, sondern zuallererst aus der Gruppe, es ist individuell und aktuell ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit

*Ausdrucksfähigkeit auf vielfältige Art fördern

*Aktivierung durch Entwicklung von Handlungsansätzen (Empowerment)

*Ansprechen marginalisierter Gruppen (Werbung, Wahl und Gestaltung des Ortes…)

*ermuntern, ihr Wissen weiterzugeben (MultiplikatorInnen durch ausführliche Methodenreflektion)

*Transparenz über Motive und Absichten