psychiatry / compulsory treatment / Zwangspsychiatrie

collection of cases involved in forced psychiatry / Sammlung von Zwangspysychiatrie Betroffener

what is this? - word meaning

[en] english

[de] german

Die schlaue Patientenverfügung schützt auch vor psych­ia­tri­schem Zwang und Ent­mün­di­gung.

PatVerfue knackt PsychKG
Das Landgericht Kassel hat mit seinem Beschluss 3 T 35/13 dokumentiert, dass, sobald eine Vorsorgevollmacht oder Betreuung besteht, nur noch nach Betreuungsgesetz untergebracht werden kann, nicht mehr nach einem der Ländergesetze (PsychKGe, Unterbringungsgesetze, Freiheitsentziehungsgesetz), selbst wenn Fremdgefährdung dabei eine Rolle spielen sollte.

Hinweis Die PatVerfue wird gern von Ärzten angezweifelt und sollte immer mit einem ärztlichen Attestat untermauert werden, dass keine Zweifel an der Geschäftsfähigkeit bestehen. Beide Dokumente am besten immer in Kopie mitführen.

web resources / Webseiten zu psychiatrischer Zwangsbehandlung

unmoderierte Newsgroup
petition gegen-zwangspsychiatrie

Seit dem Fall Mollath fragen sich viele: Was sind Gutachten der Justiz wert? “Oft sehr wenig!”, sagt die Psychiaterin Hanna Ziegert. Sie arbeitet als Gerichtsgutachterin. Seit sie ihre Kritik öffentlich gemacht hat, ist sie nun selbst in Schwierigkeiten.

news / Nachrichten

Österreich/Austria China

cases / Fälle

Julia Bonk

Julia Bonk bei ihrem Amtsantritt im sächsischen Landtag

twitter: #JBonk

  • 05.11.2013 Dennis Stephan, Julia Bonk, Gustl Mollath und der Rest Julia Bonk, eine Abgeordnete des Sächsischen Landtags und Politikerin der Linken, wurde am 4. September 2013 wegen angeblicher Eigengefährdung und einer aus der Luft gegriffenen psychiatrischen Diagnose (genaue Angaben unbekannt) in eine psychiatrische Anstalt gebracht. Da die Presse über diesen Fall schweigt, weiß die interessierte Öffentlichkeit nicht, wo sich Julia Bonk heute befindet, wie es ihr geht und was sie selbst zu diesem Fall sagt. Dann wird hervorgekramt, was diese verzerrte Weltsicht scheinbar rechtfertigt. Die Julia Bonk, so heißt es dann, habe einen Taxifahrer ums Fahrgeld geprellt und trete für die Freigabe von Drogen ein. Wir alle werden von der NSA und anderen Diensten rund um die Uhr ausspioniert, über uns allen hängt das Damoklesschwert der Psychiatrisierung. Geschätzte 200.000 Menschen werden, allein in Deutschland, jährlich zwangseingewiesen, die Tendenz ist offenbar steigend.
  • 19.09.2013 Linke-Politikerin in Psychatrie eingewiesen Die Linke-Politikerin Julia Bonk ist in eine psychiatrische Klinik eingewiesen worden. Sie war am Mittwoch durch ihr Fehlen bei der ersten Sitzung des Sächsischen Landtages nach der Sommerpause aufgefallen. Nach Informationen der “Bild”-Zeitung befindet sich Bonk derzeit wegen Verdachts auf “Eigengefährdung” in der LVR-Klinik Bonn (Kaiser-Karl-Ring 20, 53111 Bonn, Telefon: +49 (0) 228 / 551 – 1, Fax: +49 (0) 228 / 551 – 28 67, Mail: klinik-bonn@lvr.de), einem Fachkrankenhaus für Psychiatrie. Das Amtsgericht Bonn hatte sie zuvor zwangseingewiesen. Das bestätigte ein Sprecher des Gerichts. Die Behandlung solle wohl noch bis Anfang Oktober andauern. Schon zuvor war die Linke-Politikerin durch ihr Verhalten aufgefallen. Mitte Juli wurde sie in einem desorientierten Zustand von der Bundespolizei in einem Zug aus München aufgegriffen. Die Beamten hatten sie daraufhin in die Uniklinik Ulm gebracht
  • Julia Bonk vor Aufhebung der Immunitaet

Als sie 2004 in den Landtag zog, war sie eine Exotin: ungewöhnlich jung für eine Politikerin, ungewöhnlich hübsch. An ihrem ersten Tag im Parlament trug sie aus Protest gegen die NPD ein schwarzes T-Shirt mit dem Aufdruck: “Schöner leben ohne Nazis.” Die Fotografen stürzten sich auf sie. 87 Zeitungen zeigten das Bild ihres Auftritts.
Das T-Shirt machte Bonk berühmt. Und weil es schön war, berühmt zu sein, machte sie fast alles mit: Sie tingelte durch Talkshows, sprach mit Johannes B. Kerner, ließ sich von der “Bild”-Zeitung fotografieren und zur “sexy Sächsin” erklären. Sie war der “Schmollmund”, die “rote Julia”, das “schöne Antlitz des Sozialismus”. In vier Wochen war sie häufiger in den Medien zu sehen als zehn sächsische Durchschnitts-Abgeordnete in zehn Jahren. Julia Bonk war angekommen in einer Welt, die ihre Protagonisten nach der Zahl öffentlicher Auftritte bewertet.
Doch auf den Rausch folgte der Kater. In einem Zeitungsinterview sprach sich Bonk für die Freigabe von Drogen an alle über 14 aus, von Marihuana wie von Heroin. Über Nacht wurde aus der “schönen Julia” die “Drogentante von der PDS”.
In der Fraktion rumorte es, doch erst als Bonk erneut patzte, brach der Unmut offen aus. Im WM-Sommer stänkerte die Jungpolitikerin gegen schwarz-rot-goldene Fahnen: “Die Deutschlandfahne muss weg.” Die Flagge stehe für Nationalismus und Fremdenhass, sagte Bonk und kündigte an: Jeder, der drei Fahnen abgibt, bekommt ein Antifa-T-Shirt.
Ein folgenschwerer Fehler. Als “jung, hübsch, dumm”, verspotteten sie nun die Medien. Die Parteispitze wusste nichts von der Aktion. Fraktionschef Peter Porsch, erzählen Mitarbeiter, soll Bonk am Telefon so laut angebrüllt haben, dass man es durch mehrere Bürowände im Landtag hörte. “Showdiva mit Entzugserscheinungen”, lästerten Parteikollegen.
“Ich war damals zu unvorsichtig”, sagt Bonk heute. “Als Anfänger hast du keine Hausmacht, da darfst du dich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.” Politik ist das Geschäft der Hintergedanken. Julia Bonk hat dieses Geschäft erstaunlich schnell verinnerlicht. Sie hat gelernt, strategisch zu denken. Sie ist misstrauischer geworden, sagen ihre Freunde. “Früher habe ich gedacht, ich verändere die Welt mit meinen Streiks. Heute weiß ich: Politik braucht Zeit.”
Julia Bonk war 13 Jahre alt, als sie begann, sich in der Schülervertretung zu engagieren. Binnen fünf Jahren brachte sie es bis zur Schülersprecherin Sachsens. PDS und Grüne drängten sie, bei der Landtagswahl zu kandidieren. Bonk sagte zu. “Ich bin durch Zufall in der Politik gelandet, aber nun will ich etwas erreichen. Warum sollen junge Menschen die Welt so hinnehmen, wie sie ist?”

(spiegel)

Dennis Stephan

Webnachrichten zu Dennis Stephan

twitter: #DStephan
Unterstützende: Hans Ulrich Gresch, gaejawen

Skandalöse Vorfälle im Vorfeld eines Prozesses, der am heutigen Freitag am Landgericht Gießen beginnt: Der Linken-Politiker Dennis
Linke-Politiker Dennis Stephan für krank erklärt und Monate weggesperrt: Generelles Kontaktverbot vor Prozeßbeginn Stephan, zeitweise bei Pro Asyl engagiert, ist für mehr als drei Monate zwangsweise in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht. Mit Rainer Gliemann hat er dort ausgerechnet einen Gutachter mit zweifelhafter Vorgeschichte. Der machte Schlagzeilen, weil er den Abschiebebehörden als Arzt galt, der fast immer »Flugtauglichkeit« bescheinigte. Eine »Fremdanamnese« habe er vorgenommen, empörte sich Stephans Anwalt Thomas Saschenbrecker gegenüber junge Welt. Sein junger Mandant, er ist Fraktionsvorsitzender der Partei Die Linke im Kreistag Gießen, sei ohne eigene Einwilligung begutachtet worden und »ohne ihn gesehen oder mit ihm gesprochen zu haben«. »Ihm wurde prompt eine Psychose bescheinigt«. Dies sei »eine starke Vorverurteilung, ein tendenziöses Gutachten zu Lasten meines Mandanten«, konstatierte der Anwalt. von den gleichen Vorkommnissen in der Partei DIE LINKE haben wir mehrfach berichtet und auch dort sah die Obrigkeit, diesmal die der Partei DIE LINKE, wohlwollend, zumindest aber tatenlos zu

Gustl Mollath

2002 von seiner Frau angezeigt und 2003 während Gerichtsverhandlung psychiatrisiert als "Gefahr für die Allgemeinheit"

Mit detaillierten Angaben hatte er 2003 die HypoVereinsbank und eine Reihe ihrer Kunden wegen über Jahre hinweg in riesigem Umfang betriebener Steuerhinterziehung durch Verschiebung von Schwarzgeld in die Schweiz angezeigt (s.Anzeige). Zugleich zeigte er seine von ihm getrennt lebende Ehefrau an, die als Mitarbeiterin der HypoVereinsbank tätig war und in wiederholten Fahrten als Kurierin Schwarzgeld zur AKB-Bank, eine Tochter der HypoVereinsbank, verbracht hatte. Überblick

twitter Wikipedia (de) Chronologie (yt)
Unterstützer: @rennsemmler, Brixner

  • 4.11.2013 Streit um Spendengelder für Mollath Mollath lehnt 20.000€ ab, sein Anwalt wirft Verein Anstiftung zur Steuerhinterziehung vor. Details
  • 03.11.2013 03.11.2013 Wiederaufnahmeverfahren im Fall Mollath vermutlich im Frühjahr Johann #Piendl, Pressesprecher vom Landgericht Regensburg, sagte gegenüber Telepolis, es werde wohl bis zum Frühjahr dauern, bis das Gericht soweit sei. Gefragt, warum das Verfahren so lange auf sich warten lasse, sagte Piendl: “Dieses Verfahren ist eines von vielen Verfahren hier”, außerdem benötige ein Verfahren wie das von Herrn Mollath umfassender Vorbereitungen, diese würden Zeit beanspruchen.Piendl sagte weiter, dass im Zuge des angehenden Verfahrens auch eine neue Begutachtung von Herrn Mollath durch einen Sachverständigen wahrscheinlich sei. “Dann kommt es darauf an, ob er sich begutachten lässt”
  • 26.10.2013 Lora Monatsrückblick Oktober 2013, ab 16:00 wird auch der Fall Mollath während der Demo “Umfairteilen” thematisiert mp3
  • 28.10.2013
  • 08.08.2013 Was macht Gustl Mollath nach 7 Jahren Zwangs-Psychiatrie?
  • 9/2013 Ein Whistleblower in der Zwangspsychiatrie
  • 16.08.2013 „Das ist aber Praxis“ Als Gustl Mollath im Jahr 2006 dem Landgericht Nürnberg erklärte, dass Angestellte der Hypovereinsbank ihren Kunden dabei helfen würden, Schwarzgeld in die Schweiz zu bringen, wobei eine dieser Angestellten seine Ex-Frau sei, hörte sich das für den Richter nach einer paranoiden Wahnvorstellung an, und er ordnete die Unterbringung in die geschlossene Abteilung einer psychiatrischen Klinik an. Dabei hatte Gustl Mollath recht. Aber Gustl Mollath sagt, er habe sich geweigert, Medikamente zu nehmen. Sonst erzählt er erstaunlicherweise nicht viel über die Zeit. Er ist seit zehn Tagen raus, aber noch nicht frei. Die Wiederaufnahme seines Verfahrens steht noch an, und erst wenn das ihn rehabilitieren sollte, „kann eine Freiheit beginnen“, wie er sagt. Es bleibt unklar, warum die Staatsanwaltschaft dem Vorwurf der Geldwäsche nicht nachgegangen ist, der statt zu Ermittlungen gegen die Bank zu Mollaths Einweisung führte. Es bleibt unklar, warum die Bank den Revisionsbericht, der diese Vorwürfe bestätigte, dem Gericht nicht weitergegeben hat. Es bleibt schließlich unklar, ob Mollath eingesperrt wurde, weil er als gefährlich galt und nicht, weil er die Wahrheit sagt, oder ob er als gefährlich galt, weil er die Wahrheit sagt. Es gebe, sagte die Psychiaterin Hanna Ziegert, die seit dreißig Jahren als Gutachterin arbeitet, in Deutschland eine überschaubare Szene an Experten, die von den Staatsanwaltschaften immer wieder eingesetzt würden und aufgrund ihrer bisherigen Arbeit so gut einschätzbar seien, dass man bei im Grunde schon vorher ahnen könne, was bei einer Expertise von ihnen herauskomme. „Das ist verfassungswidrig“, sagt Mollaths Anwalt Gerhard Strate. „Ist aber Praxis“, sagt Hanna Ziegert. Die Öffentlichkeit weiß möglich auch nicht, dass die Psychiatrien für Außenstehende wie etwa Journalisten schwerer zugänglich sind als Gefängnisse.
  • 15.08.2013 Filmproduzent Berben will den Fall Mollath verfilmen, siehe auch nuernbergwiki
  • 15.08.2013 „Es sollte in Richtung Drama gehen“ Berben: Ich halte den Stoff für wahnsinnig interessant und auch für verfilmungswert, weil solch ein Film auch sehr stark ein Bild der Gesellschaft zeichnet und natürlich sehr viel mehr Hintergründe zeigt. Es gab auch tatsächlich schon vor ein paar Wochen eine Debatte darüber, dass man sich mit diesem Stoff auf jeden Fall beschäftigen soll und möchte. Man müsste allerdings wissen, wie es ausgeht. Das ist durch die Wendung, die jetzt eingetreten ist, zu einem zumindest großen Teil gegeben. Die Tatsache, dass Herr Mollath freigekommen ist, spricht ganz essenziell dafür, dass man sich mit dem Thema beschäftigt.
  • 15.08.2013 Einer neuen psychiatrischen Untersuchung würde Gustl Mollath zustimmen – unter Bedingungen. (Beckmann) In der Sendung “Beckmann”, die die ARD am Donnerstag ausstrahlte, sagt Mollath über die bayerische Justizminsterin Beate Merk (CSU): “Ich sag’ es, wie es ist, auch wenn das jetzt unverschämt klingt: Da ist Hopfen und Malz verloren. Die Statements, die sie vor über einem Jahr abgegeben hat über meine Person und meinen Fall, sind über 180 Grad konträr zu dem, was sie heute zum Besten gibt.”
  • 11.06.2013 Fall Mollath: Polizeibesuch bei CSU-Mitglied nach kritischem Tweet “Sie wollen dem Justizministerium etwas sagen? Kein Termin? Es reicht, wenn Sie es twittern. Man kommt dann zum Gespräch zu Ihnen!”
  • 24.07.2013 Landgericht Regensburg lehnte die Wiederaufnahmeanträge ab
  • 31.05.2013 “Die Justiz verweigert sich ihren Aufgaben” “Heribert Prantl aus der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung kritisiert diesen Stillstand heftig. Seine Kritik am Stillstand des Verfahrens können Sie im vollständigen Interview nachhören.” mp3
  • 57.000 unerzeichneten für Gustl Mollath
  • Hintergrund: Briefwechsel mit der HypVereinsbank

„Die Strafsache Mollath ist eine bisher von mir nie gesehene Ansammlung von vorsätzlichen Gesetzesverletzungen, gravierenden Verfahrensfehlern, gepaart mit schweren Verteidigungsfehlern und Versagen von kontrollierenden Instanzen. Hinzu kommt eine (…) geradezu unmenschlich erscheinende Ignoranz der jeweiligen Adressaten.“ (Prof. Dr. Henning Ernst Müller, Lehrstuhl für Strafrecht, Universität Regensburg, 23.02.2013)

„Es ist im Laufe des Verfahrens gegen Herrn Mollath zu schwerwiegenden Verletzungen gesetzlichen Rechts gekommen, mit denen elementare Gewährleistungen eines rechtsstaatlichen Strafverfahrens missachtet wurden. Die Rechtsverletzungen geschahen allesamt sehenden Auges (…). Es handelte sich (…) um Fälle vorsätzlicher Rechtsbeugung.“
(RA Dr. Gerhard Strate, Wiederaufnahmeantrag vom 19.02.2013 PDF)

Ulvi Kulac

#Ulvi #Kulac