Baustelle als All-Gender, Wohlfühlraum zum Lernen und (Rollen) Reflektieren

Workshop mit Jessica und Alena vom Karlshof

Inhalt

  • Vorstellungsrunde
  • von eigenen Erfahrungen berichtet
  • Warum wurde die Baustelle so organisiert?

Ablauf der Bauwoche

  • am 1. Tag: Spiele, Übungen und einen Workshop zur antisexistischen Baustelle in Wien
    • s. Bericht
    • viele Erfahrungen geteilt
    • Themen
      • Unsicherheiten
      • Zuschreibenden
      • Diskrimierung in Sozialisation (auf Baustellen)
    • vor allem waren weiblich sozialisierte da und drei männlich sozialisierte Menschen
    • Rollenspiel mit Rollentausch
      • Situationen, die erlebt wurden, nachspielen
  • jeden Morgen: Kommunikationstraining
    • s.u.
  • am Schluss: Reflexionsrunde
    • von Menschen mit wenig Bauerfahrungen wurde als wichtig und entspannend empfunden, dass es viel Zurückhaltung und Zutrauen von Menschen mit viel Bauerfahrungen gab

Hintergrund

  • seit 1,5 Jahren auf dem Karlshof im Bauwagen
    • Bauwagen Eigenbau
    • Probleme mit helfenden Leuten
      • durch große Erfahrungen kein Platz für Unsicherheit
  • gute Erfahrungen mit FrauenLesbenTrans(FLT)-Baustelle
    • weniger Spezialisierung
    • mehr zugetraut
  • bei “Youth in action” wurde ein Antrag für den Bauwagenbau gestellt
  • Leute mit wenig Handwerkerfahrung
  • soziale Probleme fokussieren
    • Unsicherheit, negative Gefühle, Groll, Feedback
  • eigentlich war nur eine FLT-Baustelle geplant, aber weil die Wirklichkeit auch gemischt ist, wurde es eine All-Gender-Baustelle
  • auf dem Karlshof wurde sich immer wieder mit Selbstermächtigung usw. auseinander gesetzt
    • Bedürfnisse im Umgang mit Menschen
  • die Karlshof-Kartoffel-Initiative startete
    • anders als vorher
    • prozess- und bedürfnisorientierter Lernen
    • ohne Leistungsdruck
    • kein Zwang der Notwendigkeit
  • Bauwagen-Baustellen-Plenum
    • war schon ein Wohlfühlraum
    • Motivationssteigerung

Fokus

  • nicht nur ackern, sonder wohlfühlen
  • Rollenreflexion
  • auch Selbstbefähigung
  • Wissen über Bauwagenbau
  • zwischenmenschlicher Fokus, d.h. auch mit “Unsympathen” klar kommen

Setting

  • Vorbereitungen wurden “nicht geschafft” und deshalb einfach in die Baustelle mit reingenommen
  • nicht mehr als 15 Menschen
    • damit alle alles mitbekommen
    • und die Runden nicht zu groß werden
  • Strukturen wurden gemeinsam festgelegt
  • 10 Tage auf dem Karlshof
    • mache waren nur Teilzeit da
  • Auseinandersetzung mit unleserlich :(, Auffangen

Ergebnisse vom 1. Tag

  • Plakate mit Sprüchen (“Ich habe meine eigene Zeit!”)
  • Rollenkarten
    • Ansprechperson für Kritisierte
    • Offenen-Ohren-Person
    • Zeitfee
  • Wahl der Karten täglich in der Morgenrunde oder nach Absprache am Tag
  • Karten mit sich sichtbar herumtragen
  • die zwei ersten Karten wurden öfter nicht gewählt
    • allein durch Thematisierung hat Sensibilisierung stattgefunden
  • Out-Of-Action-Ecke
    • Rumhängen und Pausemachen
  • Checkliste für die Morgenrunde
    • Emo
    • Wünsche für den Tag
    • Wer kommt neu dazu? Wer geht weg?
    • Rollenkarten-Wahl
    • Sonstiges
    • Was steht auf der Baustelle an?
    • Wer hat auf was Lust?
  • Stopp-Zeichen für Störungen und Pausenwünsche
  • Reflexion in rotierenden Kleinrunden mit Anregungsfragen

weitere Ideen…

… zur Reflexion/Auseinandersetzung mit Befindlichkeiten wurden gesammelt, aber nicht umgesetzt

  • Briefkasten
  • Buddy
  • Hui-Pfui-Plakate zum schriftlichen Austausch

Kommunikationstraining

vgl. Plakate

  1. “Gutes und Neues”-Runde
  2. Wer will wirklich teilnehmen?
  3. Gespinster-Runde (Vermutungen/Projektion)
    • “Ich habe ein Gespinst für …”
    • geht nur für Einzelpersonen oder an die Gruppe
    • Klärungsbedarf kann angemeldet werden
    • Antworten:
      • “Ja, das stimmt!”
      • “Nein, das stimmt nicht!”
      • “Stimmt teilweise!”
      • “Weiß nicht und werde es noch prüfen!”
  4. Groll-Runde (Unbehagen)
    • “Ich habe einen Groll für …”
    • geht nur für Einzelpersonen
    • Groll-Schutz kann angemeldet werden
    • kein Wider-Groll
    • Klärungsbedarf kann angemeldet werden
    • Antworten:
      • “Das habe ich gehört!”
  5. Klärungsarbeitszeit
    • Vereinbarungen:
      • Wann?
      • Wie lange?
      • Mit wem?
      • Wo?
    • Möglichkeiten
      • 1:1
      • 1:1 + 1 Unterstützungsperson
      • 1:1 + 2 Unterstützungspersonen
      • in der Gruppe
  6. Schmuser-Runde (Angenehmes)
    • “Ich habe einen Schmuser für …”
    • geht nur für Einzelpersonen oder an die Gruppe
    • Schmuser-Bedarf kann angemeldet werden
    • “Den stapel ich!”
    • Antworten:
      • “Schmeckt!”
      • “Schmeckt lecker!”
      • “Schmeckt nicht!”
      • “Den packe ich mir ein!”